Häufige Beschwerden beim Wandern - was Sie dagegen tun und
wie Sie vorbeugen können


→  Sprunggelenks-Verletzung oder -Schwäche Spreizfuß Kniearthrose Hüftarthrose

1. Fersensporn (Fasciitis plantaris)

Wandern

Ein Fersensporn ist eine Knochenneubildung am Fersenbein, die entweder an der Fußsohle in Richtung Zehen (plantarer Fernsensporn) oder entlang der Achillessehne nach hinten (dorsaler Fersensporn) wachsen kann. Etwa jeder 10. Deutsche ist von einer der beiden Formen betroffen, meist im Alter von 40-60 Jahren. Der Fersensporn per se ist nicht schmerzhaft. Aber es kann sich daran eine schmerzhafte Entzündung entwickeln.

Symptome:

  • starker, stechender Schmerz im Bereich der Fußsohle oder der Ferse, vor allem beim Gehen
  • verstärkter Schmerz nach einer Ruhepausen, z.B. morgens beim Aufstehen
  • stechender Schmerz beim Abrollen
  • Druckempfindlichkeit der Fußsohle im Bereich der Schuhkappe oder an dem etwas höher gelegenen  Achillessehnenansatz (dorsal), oder am inneren Vorderrand der Fersensohle (plantar)

Mögliche Ursachen:

  • Intensive, einseitige Belastung, Überbelastung oder Fehlbelastung des Fußes - durch Sport oder stehende Berufe. Dies führt zu Mikroverletzungen und Rissen im Gewebe, die sich entzünden. Zur Reparatur wird verstärkt Kalk eingelagert und so kann sich ein Fersensporn entwickeln.
  • Fußfehlstellungen wie Knick-Senkfuß oder Plattfuß
  • Übergewicht und dadurch stärkere Belastung der Ferse
  • häufiger Wechsel zwischen Schuhen mit sehr hohen und sehr niedrigen Absätzen
  • Mit zunehmendem Alter schrumpft das schützende Fettpolster unter der Ferse. 

Fersensporn

Was Sie dagegen tun können:

 Schmerzhaft ist nicht der Fersensporn selbst, sondern die Entzündung. Meistens helfen schon einfache entlastende Maßnahmen, wie

  • geeignetes Schuhwerk
  • Schuheinlagen, → Fersensporneinlagen
  • Dehnübungen und Fußmuskeltraining, um die Sehnen zu entlasten
  • Stoßwellen- und Strahlentherapie, Homöopathie, Fersensporn-Tapen (→ Netdoktor)

So beugen Sie einem Fersensporn vor:

  • gutes Schuhwerk
  • individuell angepasste → Einlagen
  • Dehnübungen, Aufwärmübungen und gezieltes → Fußmuskeltraining
  • Barfußlaufen und Laufen auf unebenen Böden kräftigt die Fußmuskulatur und entlastet die Sehnen.
  • nach oben

2. Sprunggelenks-Verletzungen oder Schwäche des Sprunggelenks

Symptome:

Mögliche Ursachen

  • Schwellung und Bluterguss über dem Außenknöchel oder im gesamten Knöchelbereich
  • Starke Schmerzen am Außen- oder Innenknöchel bei Belastung und Bewegung
  • Überbeweglichkeit der Bänder
  • Verstauchung, Überdehnung, Zerrung, Bänderriss durch Umknicken nach innen oder außen
  • Sportverletzung oder Spätfolgen alter Bandverletzungen
  • Überbelastung und Fehlstellungen
  • Knorpelschäden

Das hilft bei Beschwerden und zur Vorbeugung:

  • äußere Stabilisierung durch → Schienen oder Spezialschuhe
  • Tragen von festem und hohem Schuhwerk, das das Sprunggelenk schützt und stabilisiert
  • prophylaktischer → Stützverband, wenn Sie zum Umknicken im Sprunggelenk neigen.
  • Stärkung der Muskulatur, Bänder und Sehnen, inklusive → Koordinationsübungen und Reflextrainingnach oben

3. Spreizfuß (Pes transversoplanus)

Beim Spreizfuß ist das "Quergewölbe" des Fußes durchgetreten, der Vorderfuß ist verbreitert. Die Hauptlast tragen nun die mittleren Mittelfußknochen , und der Fuß verliert an Flexibilität.

Symptome:

Mögliche Ursachen:

  • Schwielen unter den mittleren Mittelfußköpfchen
  • Schmerzen im Bereich der Mittelfußköpfchen
  • Tragen von ungeeignetem Schuhwerk: Bei hohen Absätzen lastet das 5-fache Gewicht auf dem Vorderfuß!
  • Bindegewebsschwäche, Muskel- und Bänderschwäche
  • Abflachung des Fußsohlenpolsters mit zunehmendem Alter

Das können Sie tun:


4. Kniearthrose  und  Arthritis (Gelenkentzündung)

Kniebeschwerden beim Wandern

Arthrosen sind Abnutzungserscheinungen der Gelenke bzw. des Gelenkknorpels z.B. infolge von einseitiger Überbeanspruchung oder Fehlstellungen. Man unterscheidet zwischen degenerativem Verschleiß und unfallbedingten Knieverletzungen und Knorpelschäden, die beide zu Entzündungen führen können. Arthritis bezeichnet eine Gelenkentzündung, die wiederum den Knorpel schädigen ud zum Verschleiß führen kann.

Im Anfangsstadium kaum spürbar, werden die Symptome mit fortschreitender Abnutzung der Gelenke zunehmend intensiver und zeigen sich oft in Schüben. Von einer aktivierten Arthrose spricht man, wenn abgeriebene Knorpel- oder Knochenreste zu einer Entzündung führen. Arthrosen können auch schon in jüngeren Jahren auftreten.

Symptome

  • Spannungsgefühle, Ziehen und Stechen im Kniegelenk
  • Anlaufschmerzen und Steifheit nach längerem Sitzen, sowie morgens nach dem Aufstehen
  • Wetterfühligkeit, Gelenkgeräusche (Knirschen und Knacken)
  • Schmerzen beim Treppensteigen, bei stoßartiger Belastung wie bergab Laufen oder Laufen auf unebenem Untergrund
  • Schwellungen im Kniegelenk
  • später auch Ruheschmerzen

Mögliche Ursachen und Risikofaktoren

  • Angeborene Fehlstellung des Kniegelenks (X- oder  O-Beine)
  • langjährige Fehl- oder Überbelastung durch harte körperliche Arbeit oder intensiven Sport
  • schwache Bänder
  • Überlastung durch Übergewicht
  • Verletzung des Kniegelenks (Meniskusschäden, Kreuzbandverletzungen)
  • erworbene Fehlstellung (z.B. nach Operationen)
  • bakterielle Entzündung des Kniegelenks 
  • Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus)Gesundes Kniegelenk
Interessant zu wissen: Es gilt als gesichert, dass vernünftiger Ausdauersport, Marathonläufer eingeschlossen, keine vermehrte Arthrosegefahr darstellt, während Fehlstellungen wie O- oder X-Bein besonders bei bestehendem Meniskusschaden, radikaler Meniskusoperation und/oder Übergewicht ein erhebliches Arthroserisiko darstellen ( s. Sportklinik)

Was Sie dagegen tun und wie Sie vorbeugen können

Im Frühstadium der Arthrose und  bei verletzungsbedingten Knorpelschäden kann durch entsprechende Maßnahmen ein Fortschreiten des Verschleißes verhindert werden. Unter Umständen ist sogar eine vollständige Regeneration möglich.

  • Gezielte Stärkung der Muskeln und Bänder durch → Ausgleichstraining
  • Korrektur bei Fehlhaltungen, u.a. auch mit → Einlagen
  • Ernährungsumstellung und Gewichtsnormalisierung
  • Stabilisierung des Gelenkes, z.B. durch → Bandagennach oben

5. Hüftarthrose

Auf den Hüftgelenken lastet ein großer Teil des Körpergewichts. So ist es nicht verwunderlich, dass  Arthrosen hier - neben dem Kniegelenk - am häufigsten auftreten. In Europa sind davon ca. fünf Prozent der Bevölkerung betroffen - mit zunehmendem Alter ansteigend.

Häufige Symptome:

  • leichte Schmerzen und erste Bewegungseinschränkung   
  • Anlaufschmerz nach Ruhephasen und am Morgen
  • Schmerzen bei Sprungbelastung oder auch beim Gehen
  • Schmerzen in der Leiste
  • ausstrahlende Schmerzen in Oberschenkel, Knie und Rücken

Mögliche Ursachen für den Gelenkknorpelverschleiß:

  • Überbelastung mit Fehlbelastung über längere Zeit
  • muskuläres Ungleichgewicht
  • angeborene Fehlstellung des Hüftgelenks
  • Unfallschäden und Hüftgelenks-Verletzungen
  • belastende Sportarten (Stop-and-Go, wie Tennis, Squash)
  • Nerven- und Gefäßstörungen / Durchblutungsstörungen
  • falsches Schuhwerk

Was Sie dagegen tun, wie Sie vorbeugen oder lindern können:

Im Frühstadium der Arthrose und bei verletzungsbedingten Knorpelschäden kann durch entsprechende Maßnahmen ein Fortschreiten des Verschleißes verhindert werden. Unter Umständen ist sogar eine vollständige Regeneration möglich.

  • Gezielte  Stärkung, aber auch Dehnung der Muskeln und Bänder durch → Ausgleichstraining
  • Korrektur bei Fehlhaltungen, u.a. auch mit → Einlagen
  • Ernährungsumstellung und Gewichtsnormalisierung
  • Nahrungsergänzung mit Glucosamin und Kollagen
  • Kälte- und Wärmeanwendungen
  • Stabilisierung des Gelenkes, z.B. durch → Bandagennach oben

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